Englisch: generalized anxiety disorder
Bei der generalisierten Angststörung handelt es sich um eine besondere Form der Angststörung, bei der eine Verselbständigung der Angst vorliegt.
Betroffene Patienten leben in ständiger Sorge und ängstlicher Anspannung, bezogen auf alle Bereiche des alltäglichen Lebens, wobei sich der Gedankeninhalt um negative erwartete Folgen und Konsequenzen dreht. Die Betroffenen sind innerlich unruhig, schnell ermüdbar, aber auch reizbar und zeigen Konzentrationsschwierigkeiten. Sie haben in Angstsituationen einen erhöhten Muskeltonus durch die psychische Anspannung und leiden oftmals unter Schlafstörungen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist in der Regel hoch. Aufgrund der anhaltenden Ängste entwickeln sie auf Dauer ein krankheitstypisches Vermeidungs-und Rückversicherungsverhalten. Zur Diagnosestellung laut ICD-10 (F41.1) müssen die erwähnten Symptome mindestens für den Zeitraum von 6 Monaten vorliegen.
Der Erkrankungsgipfel liegt meist zwischen dem 20.-30. Lebensjahr. Frauen sind häufiger betroffen und erkranken im Durchschnitt früher als Männer. Die Lebenszeitprävalenz liegt zwischen 3 und 5%, die Punktprävalenz bei 1-3%. Bei unverheirateten Personen treten Angststörungen häufiger auf.
Zur medikamentösen Therapie werden u.a. Benzodiazepine zur Kurzzeittherapie in akuten Phasen, nieder- und/oder hochpotente Neuroleptika, Stimmungsstabilisierer, Lithium und Antidepressiva eingesetzt. Ggf. können als Begleittherapie Phytopharmaka (Baldrian, Hopfen, Lavendeltee, Johanniskraut) gegeben werden.
Die Erkrankung kann episodenweise mal stärker und dann wieder schwächer auftreten, so dass das klinische Bild Schwankungen in der Intensität aufweist.
Fachgebiete: Psychiatrie, Psychologie, Psychosomatik, Psychotherapie
Diese Seite wurde zuletzt am 3. Oktober 2018 um 12:40 Uhr bearbeitet.
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