Entamoeba Hartmannella gehört zu den humanpathogenen klinisch relevanten Protozoen geringer Infektiosität. Diese Amöben dienen intrazellulär vermehrenden Legionellen als natürliches Reservoir und sind thermophil.
Durch kontaminierte Reinigungslösungen von Kontaktlinsen oder Speichel dringen diese Amöben in die Hornhaut des Auges ein und rufen eine sklerosierende Keratitis hervor, die sich klinisch nur schwer von einer bakteriellen Keratitis unterscheidet. Beim Baden in stehenden Gewässern können solche Amöben ingestioniert oder über die Nasenschleimhaut entlang der Nervenbahnen in das ZNS eindringen und eine Meningoenzephalitis auslösen.
Das Krankheitsbild ähnelt einem bakteriellen Hirnabszess oder einem Hirntumor
Mikroskopische Untersuchung von Patientenmaterialien im Liquor und Biopsien des Darmmillieus aber auch Anzüchtung von Wasserproben auf Spezialnährböden.
Bei Meningoenzephalitis durch diese Protozoen empfiehlt sich eine Behandlung mit Amphotericin B intra venös oder intrathekal. Eine Keratitis wird mit Neomycin oder Natamycin behandelt. Übertragungsprophalaxe mittels einer Spülung mit einem Desinfektionsmittel wie etwa Polyhexanid.
Diese humanathogenen Amöben kommen weltweit in feuchter Erde und stehenden Gewässern sowie in Biofilmen durchflußschwacher Wasserleitungen vor. Zysten überleben infektiös in der Nasenschleimhaut von Mensch und Tier aber auch außerhalb eines Wirtes mitunter Jahre.
Fachgebiete: Mikrobiologie
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Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student der Zahnmedizin
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