nach dem Deutschen Hautarzt Karl Herxheimer (1861-1942)
Synonyme: Acrodermatitis chronica atrophicans, Dermatitis atrophicans chronica progressiva, Herxheimer-Krankheit
Englisch: auch Herxheimer disease
Als Acrodermatitis atrophicans Herxheimer bezeichnet man eine Hauterkrankung, die im Spätstadium (Stadium III) einer Borreliose auftreten kann.
ICD-10-Code: L90.4
Als Erreger gilt insbesondere die u.a. in Europa vorkommende Borrelienart Borrelia afzelii.
Die Erkrankung zeigt einen progredienten Verlauf. Sie tritt typischerweise im Bereich der Extremitäten, vor allem an den Streckseiten der Beine, auf. Im Frühstadium zeigt sich eine asymptomatische Schwellung und livide Verfärbung des betroffenen Hautareals. Im histopathologischen Befund imponiert eine lymphozytäre Infiltration.
Im weiteren Verlauf kommt es zum Substanzverlust (Atrophie) des Subkutangewebes, in dessen Folge die Hautvenen sichtbar hervortreten. Die Haut wirkt dünn (Zigarettenpapierhaut) und zeigt eine livide fleckige oder flächenhafte Verfärbung.
Durch Mitbeteiligung subkutan gelegener Nerven kann es zu lokalen Sensibilitätsstörungen kommen.
Über die Standarddiagnostik der Borreliose hinaus besteht die Möglichkeit einer Hautbiopsie.
Im Anfangsstadium ist eine hochdosierte Gabe von Penicillin G (3 x 5 Mega/d) oder Ceftriaxon (z.B. Rocephin® 1 x 2g/d) über 14 Tage indiziert. Das atrophische Stadium ist kausal nicht therapierbar.
Tags: Borreliose, Eponym, Hauterkrankung, Infektionskrankheit, Zoonose
Fachgebiete: Dermatologie, Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 27. Juni 2016 um 15:15 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.