Kutane Aktinomykose
Definition
Die kutane Aktinomykose ist eine seltene, chronisch verlaufende, zur Abszedierung neigende Entzündung, ausgelöst durch Aktinomyzeten.
Ätiologie
Diese Dermatose wird durch Aktinomyces israelii und anderen, oftmals anaeroben Mitläuferbakterien verursacht. Aktinomyzeten sind trotz ihres Namens keine Pilze, sondern anaerobe, stäbchenförmige Bakterien, die physiologischerweise zur Standortflora das Mund-Rachen-Raumes gehören. Die Aktinomykose ist eine sekundäre Erscheinung, die auf dem Boden einer Vorerkrankung entsteht, z.B. nach Bissverletzungen, Zahnextraktion oder peridontalem Abszess.
Symptomatik
Klinische imponiert eine zu Beginn spärlich gerötete, überwärmte Entzündung der Halsweichteile im Bereich des Kieferwinkels. Im Verlauf der Entzündungsreaktion imponiert das betroffene Arial durch entzündliche Infiltrate knotig verdickt und schmilzt später eitrig ein unter Ausbildung einer Fistel. Eine Knochenbeteiligung ist häufig nachweisbar. In seltenen Fällen kann sich eine Aktinomykose auch nach Verletzungen an anderen Körperregionen entwickeln. Es besteht eine Rezidivneigung.
Diagnostik
Im histopathologischen Bild findet sich der Nachweis einer granulomatösen Entzündung unter Bildung von Drusen, die auch mikroskopisch im Quetschpräperat gut zu sehen sind. Auf Spezialnährböden ist eine kulturelle Anzüchtung der Aktinomyzeten ebenfalls möglich.
Differentialdiagnose
- Tuberculosis cutis colliquativa
- Phlegmone
- Mykose
- Tumorleiden
Therapie
Abszesse werden inzidiert und anschliessend drainiert. Anschliessend erfolgt eine Antibiotikatherapie die teilweise Wochen bis Monate benötigt.