Fetopathia diabetica
Definition
Unter einer Fetopathia diabetica versteht man eine Fetopathie, die durch einen schlecht eingestellten Diabetes mellitus der Mutter bedingt ist.
Pathogenese
Durch einen schlecht eingestellten Diabetes mellitus wird der fetale Organismus über die Placenta stark mit Glucose belastet. Die hohen Blutzuckerspiegel führen zu einer vermehrten Insulinausschüttung mit Hyperplasie der beta-Zellen des Pankreas.
Der erhöhte Insulinspiegel regt die Proteinsynthese, die Fettsynthese und die Glykogensynthese an. Der betroffene Fetus zeigt deshalb in der Regel eine Makrosomie.
Da die Synthese des Surfactants gestört ist, ist das Risiko für ein Atemnotsyndrom erhöht.
Klinik
Die Neugeborenen sind übergewichtig; die Leber ist vergrößert. Neonatale Hypoglykämien und neonatale Hypocalcämien sowie das Atemnotsyndrom werden gehäuft beobachtet.
Weiterhin führt ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus der Mutter zu einem erhöhten Risiko für Fehlbildungen. Diese werden am häufigsten im Bereich des ZNS und des Herz beobachtet. Häufig zeigt sich auch ein kaudales Regressionssyndrom mit Fehlbildungen der Extremitäten und des Urogenitaltraktes.
Diagnostik
Bei makrosomen Neugeborenen sind Blutzuckerkontrollen dreißig, sechzig, 120 und 180min nach der Geburt wichtig. Der Calciumspiegel sollte ebenfalls regelmäßig übertrifft werden. Wenn eine Hypoglykämie länger als zwei Tage anhält, wird der Insulinspiegel bestimmt.
Therapie
Bei schwangeren Frauen sollte bei bekanntem Diabetes mellitus auf eine gute Blutzuckereinstellung geachtet werden. Eine Hypoglykämie des Neugeborenen wird mit Glucoseinfusionen behandelt.