Beatmungsbeutel
Synonym: Ambubeutel
Definition
Der Beatmungsbeutel ist ein in der Notfallmedizin, teilweise auch in der Anästhesie eingesetztes Medizingerät, welches aus einem Hohlkörper und mehreren Ventilen besteht und zur Beatmung eingesetzt wird.
Funktionsprinzip
Über ein Ventil gelangt Umgebungsluft oder Sauerstoff in den Hohlkörper und wird über das Patientenventil mittels Beatmungsmaske oder über den Endotrachealtubus (Larynxtubus, Larynxmaske, Combitubus) in die Lungen des Patienten befördert, der unzureichend oder nicht atmet.
Beatmungsbeutel
Anwendung
Bei der Beatmung sollte an den Beatmungsbeutel möglicht Sauerstoff mit einem Flow von 12-15 Litern angeschlossen werden. Desweiteren kann bei den meisten Mehrwegbeatmungsbeuteln ein Demand-Ventil angeschlossen werden, welches im Gegensatz zur Sauerstoffzufuhr über Sauerstoffschlauch und Reservoir die maximal mögliche inspiratorische Sauerstoffkonzentration von 80-90% auf 100% steigert, was die Beatmung maximal effizient macht. Die Beatmungsmaske wird mittels C-Griff auf Mund und Nase des Patienten fixiert. Zur Beatmung kann ein Güdel- oder Wendltubus verwendet werden, um ein Absinken des Zungengrundes zu verhindern.
Beatmungsbeutel sind als Einweg- (PVC) oder Mehrwegbeatmungsbeutel (Silikon) und zudem in verschiedenen Größen für Erwachsene, Kinder und Säuglinge erhältlich. Die Beatmung sollte nur von medizinischem Personal durchgeführt werden, da die Gefahr der Magenbeatmung bei zu hohem Beatmungsdruck besteht.
Erfolgskontrolle
Die richtige Beatmung mit dem Beatmungsbeutel führt zu
- sichtbaren Thoraxexkursionen
- mit dem Stethoskop hörbaren Beatmungsgeräuschen
Ein in der Notfallmedizin neueres Prinzip der Erfolgskontrolle der Beatmung von nicht-intubierten Patienten unter Maskenbeatmung, ist die Kapnometrie, welche in der Anästhesie schon über lange Zeit eingesetzt wird. Hierbei können neuartige Notfall-Kapnometer zwischen Beatmungsbeutel und Maske gesteckt werden und die Effektivität der Beatmung direkt abgelesen und bei Bedarf angepasst werden.