Verdünnungsausstrich
Synonym: Differentialausstrich, Verdünnungsaufstrich, fraktionierter Verdünnungsaufstrich, Vereinzelungsausstrich
Definition
Ein Verdünnungsausstrich ist ein mikrobiologisches Verfahren, mit dem man auf einem festen Nährmedium (z.B. auf einer Agarplatte) aus einem Gemisch verschiedener Mikroorganismen einzelne, charakteristische Einzelkolonien gewinnt.
Hintergrund
Die Gewinnung von Reinkulturen ist eine wichtige Voraussetzung, um die Auslöser von Infektionskrankheiten zu identifizieren. In der Regel werden aus dem Untersuchungsmaterial (z.B. einem Abstrich) zunächst so genannte Anreicherungskulturen angelegt. Aus ihnen werden durch den Verdünnungsausstrich auf einem geeigneten Nährboden Einzelkolonien gewonnen. Diese können als Reinkulturen für die weitere mikroskopische, biochemische oder immunologische Identifizierung des Erregers verwendet werden.
Methode
Für einen Verdünnungsausstrich gibt es unterschiedliche Benennungen bzw. Varianten (13-Strich-Methode, Dreiösenausstrich), wobei das grundsätzliche Prinzip identisch ist. Mit einer sterilen Impföse wird aus einer Mischkultur eine kleine Menge Material entnommen. Das Material wird in einer Linie in der Peripherie der Platte ausgestrichen. Danach wird die Impföse ausgeglüht und ein Teil des Materials im ersten Sektor der Platte großflächig verteilt. Dieser Schritt wird unter Verwendung der anderen Sektoren zweimal wiederholt, wobei die Öse jeweils zwischen den Schritten ausgeglüht wird. Dabei muss die Öse immer ausreichend abkühlen, damit keine Keime zerstört werden. Nach dem Verdünnungssausstrich wird die Agarplatte inkubiert.