Granuloma anulare
Englisch: granuloma annulare
Definition
Das Granuloma anulare ist eine gutartige, vor allem bei Jugendlichen auftretende Hautveränderung mit derben, sich zentrifugal ausbreitenden Papeln.
ICD-10-Code: L92.0
Epidemiologie
Beim Granuloma anulare handelt es sich um eine seltene Erkrankung, von der vor allem Kinder und Jugendliche betroffen sind, wobei eine Gynäkotropie besteht.
Ätiologie
Die Ätiologie der Erkrankung ist unbekannt.
Klinik
Die Erkrankung manifestiert sich durch derbe, hautfarbene bis gering gerötete Papeln, die in anulären Figuren angeordnet sind. Die Papeln verursachen weder Pruritus noch andere Beschwerden, breiten sich häufig weiter aus und heilen schließlich ohne Narbenbildung wieder ab. Typisch ist der schubförmige Verlauf der Erkrankung, der zu immer neuen Papeln führt. Prädilektionsstellen sind die Dorsalseiten von Füßen, Zehen, Händen und Fingern; das Granuloma anulare kann aber auch an den Unterschenkeln, den Unterarmen und Ellenbögen, im Gesicht, dem Gesäß und dem Stamm auftreten.
Sonderformen
Disseminierte Form
Charakteristisch für diese Form ist die disseminierte Eruption von aggregierten Papeln und Knötchen. Die disseminierte Form tritt vor allem bei Erwachsenen auf, wobei in einzelnen Fällen die Blutsenkung erhöht ist oder im Blut eine Eosinophilie zu finden ist. Es konnte gezeigt werden, dass diese Form bevorzugt bei HIV-infizierten Patienten auftritt.
Subkutane Knotenform
Charakteristisch für diese Form sind derbe Knoten in der Subkutis, wobei die Haut über den Knoten nicht verändert ist. Die Knoten findet man vor allem am Kopf, den Beinen und am Gesäß.
Histopathologie
Histopathologisch zeigt sich eine wenig veränderte Epidermis. Im Corium findet man hingegen nekrobiotische Areale, in denen die kollagenen Fasern in unterschiedlicher Ausprägung degeneriert sind, sowie saure Mukopolysaccharide und sehr viel Glykogen. Weiterhin zeigen sich im Corium epitheloidzellige Granulome und Infiltrate von Lymphozyten.
Diagnostik
Die Diagnose wird in der Regel anhand der Klinik gestellt. In unklaren Fällen erfolgt eine Biopsie.
Differenzialdiagnose
Differenzialdiagnostisch muss an Rheumaknoten, die Necrobiosis lipoidica und an eine anuläre Sarkoidose gedacht werden. Finden sich nur einzelne Herde an der Hand, ist ein Fremdkörpergranulom auszuschließen.
Therapie
Therapiert wird das Granuloma anulare mit Glukokortikoiden, vor allem als Folienverband oder intraläsionale Injektion. Nach Biopsie oder Kryotherapie erfolgt häufig eine spontante Rückbildung. Bei einer Dissemination der Erkrankung erfolgt eine systemische Therapie mit Isoniazid, Dapson oder auch durch die PUVA.
Prognose
Aufgrund der Möglichkeit der spontanen Rückbildung des Granuloma anulare ist die Prognose gut.