Fibula
von lateinisch: fibula - Spange
Synonym: Wadenbein
Englisch: fibula, calf bone
Definition
Die Fibula ist ein Knochen des Beins, der zusammen mit der Tibia den knöchernen Unterschenkel bildet. Fest verbunden mit der Tibia bildet die Fibula die Gelenkfläche für das obere Sprunggelenk.
Anatomie
Corpus fibulae (Wadenbeinschaft)
Der Wadenbeinschaft hat drei scharfe Ränder (Margo anterior, posterior und interosseus), die drei Flächen (Facies medialis, lateralis und posterior) zwischen sich fassen. Die mehrfache Teilung kommt durch die zahlreichen Muskelursprünge zustande.
Zwischen dem Margo interosseus und der gleichnamigen Kante der Tibia erstreckt sich die straffe Membrana interossea cruris, die den gesamten Unterschenkel in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt teilt. An der Rückfläche des Fibulaschaftes trennt die Crista medialis die Ursprungsfläche des Musculus tibialis posterior von der des Musculus flexor hallucis longus.
Collum fibulae (Fibulahals)
Der Fibulahals (Collum fibulae) stellt die Verbindung zwischen dem Caput fibulae und dem Corpus fibulae dar.
Caput fibulae (Wadenbeinköpfchen)
Das Wadenbeinköpfchen ist wie der daran anschließende "Halsteil" (Collum fibulae) gut an der lateralen Seite des Knies zu ertasten. Der Kontakt zum Schienbein erfolgt über eine knorpelige Gelenkfläche, die Facies articularis capitis fibulae, die mit der Facies articularis fibularis tibiae am Condylus lateralis der Tibia verbunden ist. Nach proximal zeigt die sehr markante Spitze des Wadenbeins, der Apex capitis fibulae.
Malleolus lateralis (Außenknöchel)
Die kantige Querschnittsform der Fibula verliert sich gegen das untere Ende. Hier bildet eine starke Auftreibung den Außenknöchel. Dieser liegt eng an der Tibia an und besitzt eine eigene Gelenkfläche - die Facies articularis malleolaris lateralis. Der laterale Knöchel reicht weiter nach distal als die Tibia. Zusammen mit dem Malleolus medialis tibiae entsteht die Malleolengabel, die den Talus zwischen sich fasst.
Entwicklung
Im 2. Embryonalmonat entwickelt sich im Bereich des Corpus die perichondrale Knochenmanschette. Im 2. Lebensjahr tritt im Malleolus ein enchondraler Knochenkern auf, hingegen im Caput fibulae erst im 4. Lebensjahr.
Der Verschluss der Epiphysen erfolgt distal zwischen dem 16. und 19., proximal etwas später, zwischen dem 17. und 20. Lebensjahr. Der Verlauf der Epiphysenfugenlinie liegt proximal unterhalb des Caput fibulae, distal etwas oberhalb des Malleolus.
Funktion
Die Fibula findet keinen Anschluss an das Kniegelenk, bildet aber mit ihrem distalen Ende einen Anteil des oberen Sprunggelenks; von dort leitet sie die auf das Bein wirkenden Kräfte über die Articulatio tibiofibularis proximalis und die Membrana interossea cruris zur Tibia und damit zum Femur.
um diese Funktion zu nutzen.