Schneidezahn
von lateinisch: incidere - schneiden
Synonyme: Dens incisivus, Incisivus
Englisch: incisor
Definition
Die Schneidezähne sind einwurzelige Zähne des Ober- und Unterkiefers, die zwischen den Eckzähnen liegen.
Einteilung
Im residenten Gebiss unterscheidet man:
Oberkiefer (OK)
- mittlerer oberer Schneidezahn (2 Zähne: 11 und 21)
- seitlicher oberer Schneidezahn (2 Zähne: 12 und 22)
Unterkiefer (UK)
- mittlerer unterer Schneidezahn (2 Zähne: 31 und 41)
- seitlicher unterer Schneidezahn (2 Zähne: 32 und 42)
Morphologie
Scheidezähne besitzen im Gegensatz zu den Prämolaren und Molaren keine Kaufläche, sondern eine meißel- bzw. schaufelförmige Form mit spitz zulaufender Schneidekante (Inzisalkante). Nach der Eruption sind an der Schneidekante kleine Vorwölbungen, die sogenannten Mamelons, erkennbar. Sie werden im weiteren Verlauf durch Abrasion bzw. Attrition abgetragen. Auf der Palatinalfläche findet sich oft ein Foramen caecum dentis.
Die oberen Schneidezähne sind größer als die unteren Schneidezähne, welche die kleinsten Zähne des menschlichen Gebisses sind. Sie weisen ein deutliches Winkelmerkmal auf, d.h. die Schneidekante geht mesial in einem spitzeren Winkel in die Approximalfläche über, als distal.
Die mittleren oberen Schneidezähne (11, 12) haben von allen Schneidezähnen die größte mesiodistale Ausdehnung und besitzen von vorne betrachtet eine etwa rechteckige Grundform.
Innervation
Die Schneidezähne werden im Oberkiefer vom Nervus alveolaris superior anterior, einem Ast des Nervus maxillaris (V2), und im Unterkiefer vom Nervus alveolaris inferior, einem Ast des Nervus mandibularis (V3), sensibel versorgt. Bei beiden Nerven handelt es sich um Äste des Nervus trigeminus (5. Hirnnerv).
Gefäßversorgung
Die arterielle Gefäßversorgung wird im Oberkiefer durch die Arteria alveolaris superior anterior gewährleistet. Den Unterkiefer versorgt die Arteria alveolaris inferior.
Funktion
Die Schneidezähne dienen dem Abbeißen von Nahrungsstücken.
Klinik
Die Schneidezähne haben durch ihre zentrale Position im Gebiss eine große ästhetische Bedeutung. Daher wird fast ausschließlich mit zahnfarbenen Füllungsmaterialien gearbeitet, deren Farbnuancen möglichst der individuellen Zahnfarbe des Patienten entsprechen sollten.