Angiogenese
von griechisch: angeion - Gefäß; genesis - Entstehung
Englisch: angiogenesis
Definition
Angiogenese beschreibt die Entstehung neuer Blutgefäße aus vorbestehenden Blutgefäßen (in Abgrenzung zur Vaskulogenese) und ist Bestandteil sowohl physiologischer (z.B. Embryogenese, Wundheilung, Uterusschleimhaut), als auch pathologischer Prozesse (z.B. diabetische Retinopathie, chronische Polyarthritis, Tumorwachstum). Das entsprechende Adjektiv ist angiogenetisch.
Physiologie
Die Gefäßneubildung wird stimuliert durch wachstumsfördernde Substanzen (z.B. vascular endothelial growth factor - VEGF, basic fibroblast growth factor - bFGF), die eine Endothelproliferation und -migration bewirken. Wachstumshemmende Substanzen (z.B. Thrombospondin, Endostatin, Angiostatin) begrenzen diesen Prozess.
Klinik
Das rasch expandierende Forschungsgebiet der Angiogenese-Hemmung bietet neue Behandlungsmöglichkeiten verschiedenster Erkrankungen. Das Augenmerk richtet sich besonders auf die Hemmung des Tumorwachstums und der Metastasierung, welche von der Gefäßversorgung des Geschwulstes abhängen.
Publikationen zum Thema Angiogenese-Hemmung
- Folkman J.; Angiogenesis-dependent diseases. Semin Oncol. 2001 Dec;28(6):536-42. Review.
- Folkman J.; Angiogenesis and apoptosis. Semin Cancer Biol. 2003 Apr;13(2):159-67. Review.
- Kerbel R, Folkman J.; Clinical translation of angiogenesis inhibitors. Nat Rev Cancer. 2002 Oct;2(10):727-39. Review.